Low Carb Ernährung

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Die Low Carb Diät ist eine der bekanntesten Diätformen geworden und ist sehr beliebt. Sie bedeutet eine Reduktion der aufgenommenen Kohlenhydrate über den Tag verteilt. Wie aber wirkt sie sich auf unseren Blutzuckerspiegel aus und was sind ihre Vor- und Nachteile? Welche Gründe können ein Fehlschlagen der kohlenhydratreduzierten Ernährung aufklären?

Low Carb – was heißt das eigentlich?

Der Englische Begriff “Low Carb” (zu Deutsch: Kohlenhydratarm) beschreibt eine Ernährung bei welcher die Aufnahme von Kohlenhydraten reduziert wird. Kohlenhydrate stellen einen wichtigen Energielieferanten für uns dar. Am menschlichen Körper landet diese Energie leider oft in Form von Fettzellen auf den Hüften. Da man aber nicht komplett auf Kohlenhydrate verzichten sollte, stellt die Low Carb Diät eine gesunde Mitte dar.

Lebensmittel wie Beispielsweise Kartoffeln, Reis, Nudeln und Brot, sowie Kuchen sind hier die bekanntesten. Süße Speisen wie Kuchen stecken zudem voller Kristallzucker und vereinen so gleich mehrere Lieferanten von Kohlenhydraten. Auch Limonade, Süßigkeiten und Fruchtsäfte zählen dau und sind vom Speiseplan gestrichen, bzw sollten sie in Maßen genossen werden. Nicht zu vergessen, der Alkohol, der ebenfalls eine reiche Kohlenhydrat-Quelle darstellt. Bei der Vergärung entsteht Zucker und somit haben Bier und Wein besonders viele Kalorien und addieren sich schnell zum Äquivalent eines 3-Gänge Menüs. Obst und einige Gemüsesorten werden bei dieser Art Ernährung auf die rote Liste gesetzt. Bei süßen und cremigen Früchten ist Vorsicht geboten und somit fallen zum Beispiel Zuckermais und Süßkartoffeln in die Kategorien, welche vermieden werden sollten. Sie haben rund 24 Gramm Kohlenhydrate pro 100 Gramm!

Low Carb und der Blutzuckerspiegel

Vor allem Diabetiker, die sich für diese Art der Diät entscheiden, dürfen sich freuen: Denn mit der Diät den Blutzucker senken bietet sich an! Menschen, die an Diabetes erkrankt sind, sollten sich überwiegend kohlenhydratarm ernähren. Von den drei Makronährstoffe Kohlenhydrate, Proteine und Fett, erhöhen die Kohlenhydrate den Insulinspiegel und den Blutzucker am meisten. Mehrere Studien belegen, dass eine Low Carb Ernährung, im Vergleich zu anderen Diäten, den Blutzucker senken und gleichzeitig die Insulinsensitivität erhöhen kann. Diese Art der Diät bietet sich also nicht nur an um Gewicht zu reduzieren, sondern auch um Diabetes zu kontrollieren. Besonders effektiv ist Low-Carb übrigens bei Menschen mit Insulinresistenz oder dem metabolischen Syndrom.

Low Carb – Vor und Nachteile

Ein großer Vorteil ist wohl die Gewichtsreduzierung. Auch verfällt – wer sich einmal an die Umstellung der Lebensmittel und die Zubereitung gewöhnt hat – selten einer in seine alte Ernährungsweise zurück. Low Carb kann bei richtiger Anwendung außerdem eine sehr gesunde Diät darstellen. Die eiweißreichen Lebensmittel verhindern nämlich die leidigen Heißhungerattacken. Zudem ernährt man sich bewusster und verbessert so das Verhältnis zum eigenen Körper. Einen großen Nachteil stellt allerdings auch eine erhöhte Aufnahme von Fett und Eiweiß in Relation zu den wenigen Kohlenhydraten dar. Viele Menschen erleben die ersten Wochen zunächst einmal Müdigkeit und generelle Abgeschlagenheit. Sogar der Cholesterin kann sich unangenehm erhöhen.

Es wird klar, dass nicht unbedingt ein Übermaß an Fetten und Fleischsorten gegessen werden sollte. Auch das kann zu Gesundheitsproblemen führen. Wichtig ist es auch pflanzliche Proteine in Form von Proteinpulver und Supplementen zu verwenden. Hierfür eignen sich zum Beispiel spezielle Smoothies. Es ist auch wichtig sich mit dem Low Carb Thema sich vor Beginn der Diät genau zu befassen und Speisepläne im Voraus zu erstellen.

Warum funktioniert die Low Carb Diät nicht?

Lassen Sie sich nicht täuschen, auch bei der einer Low Carb Ernährung kann man zu viel essen. Halten Sie sich immer vor Augen, dass der Körper nur dann an Gewicht verlieren kann, wenn Sie weniger Kalorien zu sich nehmen als Ihr Körper benötigt. Insbesondere beim übermäßigem Konsum von Nüssen, welche kaum Kohlenhydrate enthalten, ist der Kalorienbedarf für den Tag schnell gedeckt. Viele tappen in diese Falle und sind verwundert wenn sich der gewünschte Gewichtsverlust nicht einstellt. Auch ausreichend Bewegung ist wichtig um die Fettverbrennung zu fördern und Muskeln aufzubauen. Muskeln helfen dem Körper einen höheren Energieumsatz zu erzielen und unterstützen eine weitere zusätzliche Fettverbrennung.

Seien Sie sich auch der Nährstoffgehalte Ihrer Speisen bewusst. Dies ist oft der Auslöser für Schlappheit und Unwohlsein. Wichtig ist eine ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung mit viel Gemüse, Salat und auch Obst. Obwohl Obst zu den Kohlenhydratreichen Lebensmitteln zählt ist es nicht grundsätzlich verboten. Auch hier kommt es auf ein gesundes Maß an. Die Dichte der Kohlenhydrate sollte allerdings nicht zu hoch sein.

Fazit

Low-Carb wird von vielen als die ultimative Diät angepriesen die angeblich den schnellsten Gewichtsverlust erzeugen soll. Zu Beginn verlieren die meisten allerdings sehr viel Wasser, was oft den größten Teil des Gewichtsverlustes ausmacht. Viele berichten, dass sie weniger Hunger verspüren, da der Blutzuckerspiegel weniger schwankt. Auch das weglassen von Brot, Nudeln, Reis, etc, und somit viele Kalorien – führt zu einem schnellen Gewichtsverlust.
Allerdings kann eine Low Carb Ernährung negative Aspekte bereithalten. Ein ausgewogener Speiseplan ist wichtig, um dem Körper alle Nährstoffe zu geben, die er braucht.
Informieren Sie sich am besten bevor sie die Diät beginnen ausgiebig und sehr genau, um keine Mangelerscheinungen hervorzurufen. Ernährungsberater können hier unterstützen und ein Besuch beim Hausarzt kann ebenfalls unterstützend bei der Entscheidung zur richtigen Diät hilfreich sein.
Nicht vergessen, Bewegung und Sport unterstützen jede Diät und helfen Ihnen das gewünschte Gewicht zu erreichen und zu halten.