
Andreas Hermsdorf / pixelio.de
Eine Vielzahl an neuen Diät Trends werden jedes Jahr aufs neue angepriesen. Ständig gibt es neue, bessere und effektivere Diäten, welche endlich die langersehnte Traumfigur ermöglichen sollen. Nachdem andere Diäten gescheitert sind, versucht man verzweifelt eine Alternative zu finden, eine Diät, die wahre Wunder und die gewünschten Ergebnisse verspricht. Dabei versprechen diese immer wieder noch lockerer, noch weniger einschränkend aber gleichzeitig wirkungsvoller als ihr Vorgänge zu sein. In einigen Fällen sollen die Nebeneffekte der Diäten sogar das Hautbild verbessern und jünger machen. Eine Diät, die so gar nicht neu, aber erst seit kurzem im Trend ist, ist das Intervallfasten oder auch „die 5:2 Diät“.
Fasten ist nicht wirklich etwas Neues und wird schon seit Jahrhunderten, in ziemlich allen Kulturen und Ländern der Welt, betrieben. Jedoch erfordert Fasten sehr viel Disziplin und Ruhe. Grundlegend sollte man wissen, dass Fasten normalerweise nicht zum Abnehmen, sondern aus religiösen, spirituellen oder rein gesundheitlichen Gründen betrieben wird.
Die 5:2 Diät betreibt Fasten nicht im traditionellen Sinne. Die Methode zielt vielmehr auf ein Intervallfasten ab, bei dem an nur 2 Tagen pro Woche gefastet werden muss. Ich erkläre euch in diesem Artikel, wie diese Diät genau funktioniert und welche Vorteile und Gefahren diese birgt.
Was zeichnet die 5:2 Diät aus?
5:2 ist, wie oben schon erwähnt, eine Form des Intervallfastens. Dabei fastet man nicht, wie beim traditionellen Fasten, über lange Zeitrahmen hinweg, sondern nur 2 Tage pro Woche. An diesen Tagen, nimmt man nur ca. ¼ seines durchschnittlichen Kalorienbedarfs zu sich. Bei Frauen sind das im Durchschnitt 500 kCal – bei Männern mit 600 kCal etwas mehr. Zunächst sollte man also seinen individuellen Kalorienbedarf bestimmen, da dieser in Abhängigkeit vieler Faktoren wie der Körpergröße, dem Gewicht oder der täglichen Aktivität variiert. Zu unterscheiden sind auch die beiden Methoden 18/6 und 20/4 Fasten.
An den restlichen 5 Tagen der Woche, darf man bei dieser Diät normal essen. Grundlegend gibt es keinerlei Einschränkungen, was die Lebensmittel betrifft. Daher stellt sich schnell die Frage, ob man damit nicht zu sehr über die Stränge schlägt und die Diät daher wirkungslos ist. Zahlreiche Studien haben ergeben, dass man an den normalen Tagen zwar mehr zu sich nimmt, sich aber im Wochendurchschnitt durch die Fastentage immer noch in einem Kaloriendefizit befindet. Genau dieses Defizit ist es, was uns beim Abnehmen hilft.
Welche Vorteile bringt Fasten im Allgemeinen mit sich?
Wie vorhin schon erwähnt, wird Fasten schon seit Menschengedenken aus gesundheitlichen und religiösen Gründen praktiziert. Selbst unsere Vorfahren mussten lange Perioden ohne Nahrung auskommen. Daher spricht viel für das Argument, dass diese Form der Ernährung die ursprüngliche und somit Beste für unseren Körper ist. Forscher sind sich jedoch nicht einig über Langzeitfasten. Ist es wirklich gesund oder sollte man lieber die Finger davon lassen? Viele argumentieren, dass Fasten den Körper reinigt und den Entgiftungs- Organen eine wohlverdiente Pause verschafft.
Wie wir wissen, hilft die Leber dabei, unseren Körper zu entgiften. Wenn wir gesunde Lebensmittel mit vielen wichtigen Nährstoffen essen, dann ist die Entgiftung auch ohne Fasten, kein Problem für den Körper. Isst man allerdings ungesunde oder stark verarbeitete Lebensmittel, mit einer geringen Nährstoffdichte, ist es für den Körper schwierig alle Funktionen auszuführen und zu entgiften. In diesem Fall, ist es von Vorteil nicht zu essen, da man somit auch keine weiteren Giftstoffe mehr zuführt. Langzeitfasten, macht allerdings den Stoffwechsel langsamer und hilft somit nicht beim langfristigen Abnehmen, sonder bewirkt eher gegenteiliges.
Ein Vorteil vom Fasten ist theoretisch auch ein längeres Leben. Tierstudien haben ergeben, dass weniger Kalorienzufuhr signifikant zu einem längeren Leben verhilft. Ob sich dieses Ergebnis auf den Menschen übertragen lässt, ist jedoch fraglich. Fasten soll jedoch auf jeden Fall den Blutzuckerspiegel regulieren und den Cholesterinspiegel senken. Die Überlegung, dass jemand der keine Giftstoffe zugeführt, auch keine zu bekämpfen hat, macht durchaus Sinn.
Bei 5:2 fastet man jedoch nicht über lange Zeit, sondern immer nur tageweise. Man umgeht also das Problem des schlechten Stoffwechsels und erntet viele der Vorteile des Fastens.
Wie ihr die 5:2 Diät in euren Alltag integrieren könnt, erfahrt ihr in unserem Experteninterview.
Vorteile der 5:2 Diät
Essen was man will und dabei abnehmen: Anders als bei anderen Diäten, kann man bei 5:2 essen was man mag und dabei trotzdem abnehmen. Man nimmt nicht nur durch das Kaloriendefizit im Wochendurchschnitt ab, sondern zusätzlich noch mit der Ketose, die dazu führt dass der Körper Fettreserven für die Energiezufuhr angreift. Wie zuvor schon erwähnt, umgeht man bei der 5:2 Methode zudem die unerwünschten Effekte auf den Stoffwechsel. Da man immer nur kurz fastet, schaltet der Körper nicht auf Panik und Sparmodus, sondern verbrennt ganz normal weiter.
Bauchfett verlieren und Muskeln erhalten: Allgemein bekannt ist es, dass Bauchfett das gefährliche Fett am menschlichen Körper darstellt. Bauchfett schadet unseren Organen und Arterien. Studien zu folge, haben Probanden die dem 5:2 Prinzip folgen, eine erhebliche Reduktion im Bereich des Bauchfetts vorweisen können, obwohl es sonst sehr schwierig ist, dieses zu reduzieren. Zusätzlich haben Forscher herausgefunden, dass es beim Intervallfasten möglich ist, parallel zur Diät die Muskelmasse zu erhöhen.
Einfacher als Kalorienzählen: Viele Abnehmwillige, die an anderen Diäten gescheitert sind, haben mit 5:2 Erfolge verzeichnet. Das ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass man bei der Diät nicht ständig die Kalorien zählen muss und sein Lieblingsessen weiterhin essen kann.
Nachteile der 5:2 Diät
Ungeeignet für die meisten Sportler: Eine Diät bei der man Tagelang gar nicht isst, eignet sich natürlich nicht für alle Menschen. Athleten und Spitzensportler, die täglich viel trainieren, sollten sich, wenn sie fasten wollen, eher am Stundenfasten orientieren, da sie eine ständige Energiezufuhr benötigen.
Gefährlich für Schwangere oder Erkrankte: Andere Bevölkerungsgruppen die sich von einer solch „radikalen“ Ernährung fern halten sollten, sind Schwangere und Frauen in der Stillzeit, da sie alle Nährstoffe benötigen um sich selbst und ihren Nachwuchs gesund zu halten. Auch Menschen mit anderen Krankheiten oder gesundheitlichen Beeinträchtigungen, sollten sich von Diäten jeglicher Art fern halten, bevor sie nicht ihren Arzt konsultiert haben.
Schwindel, Stimmungsschwankungen, Heißhunger und keine Energie: Wer schon mal richtig Hunger hatte, der weiss, dass dieses Gefühl relativ bald einsetzt. Man stelle sich also vor, man hat richtig Hunger und muss weiterhin ohne Essen ausharren. Das ist kein gutes Gefühl. Man hat also großen Hunger, kann nicht essen und daher sinkt die Stimmung in den Keller. Noch Dazu hat der Körper keine Energie, weil ihm keine zugeführt wird. Oft berichten Leute auch von Schwindel und Kopfschmerzen. Diese Effekte beim Fasten sind sehr häufig und unangenehm. Allerdings sagen Anhänger des Fastens, dass man sich nach einiger Zeit daran gewöhnt, und die Effekte nachlassen, sobald der Körper sich an die Routine anpasst.
Fazit – Die Disziplin macht den Unterschied
5:2 Fasten klingt für diejenigen unter uns, die die nötige Beherrschung haben, wie eine super Ernährungsform. Einfach 2 Tage die Woche weniger essen und den Rest der Zeit schlemmen. Besser gehts nicht. Dabei tut man noch was Gutes für die Gesundheit und die Figur. Wer also gesund ist, der scheint vom Intervallfasten nur Vorteile davontragen zu können.
Zusammenfassung
- Wer fastet, hilft dem Körper beim Entgiften
- Man nimmt beim Intervallfasten ab, ohne Kalorienzählen zu müssen
- Es hilft dabei Bauchfett zu reduzieren
- Es kann Cholesterin und Insulin senken
- Muskel bleibt trotz Gewichtsverlust erhalten
- Essen was man will und dabei abnehmen
- Wer fastet könnte länger leben
Super Artikel! Danke für die detailreiche Erklärung 🙂